Bücher Rebell Der Blog

Juli 21, 2009

Die Sache mit den japanischen Riesenhornissen

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als Metapher für den Weg der Cints

Kommen wir nun zu der genüsslichen Sache mit den japanischen Riesenhornissen. Gestern sah ich eine Dokumentation über diese im Fernsehen und das geht also so: Die Königin sondert ein Ferment ab, dass alle Nach- folgerinnen und Nachfolger, die sie zunächst selbst hervorbringt, ihr bedingungslos gehorchen. Wenn sie genügend neue Königinnen hervorgebracht hat und Arbeiterinnen, kommen Drohnen dran, Männchen zur neuerlichen Befruchtung, ein reiner Inzuchtbetrieb, sage ich Euch, und dann wird die Behausung immer größer ausgebaut und immer mehr Eier gelegt und nun müssen immer mehr gefräßige Maden in den Zellen gefüttert werden, wozu die Hornissen nun ausschwärmen und alles niedermachen, was ihnen vor die Fressorgane kommt. Sie fressen diese aber selbst nicht, sondern verfüttern sie an die Maden, die ihrerseits einen leckeren Kram absondern, den die Fütterer gierig aufschlecken und der sie beflügelt, gleich wieder neues Futter herbeizuschaffen. Und nun kommen die Raubzüge gegen die Bienenvölker dran.

Einige Bienenvölker haben im Laufe der Zeit gelernt, wie man sich gegen Riesenhornissen wehrt, locken sie in ihren Bienenstock und werfen sich zu Hunderten auf die Hornisse, um sie so zu erwärmen, dass sie den Hitzetod stirbt. Denn Hornissen halten keine 2° Mehrtemperatur aus, ohne zu krepieren. Dann lecken die Bienen den Lockstoff zur Markierung des Bienenstocks schnell auf, damit andere Hornissen ihn nicht schon von Weitem riechen. Und es gibt noch eine wehrhafte Bienensorte, die im Laufe der Evolution gelernt hat, dass sie die Hornisse mit einem gezielten Stich ins Genick töten können, die also sozusagen die Achillesferse der Hornissen kennen. Aber alle anderen Bienevölker werden von diesen üblen Kreaturen völlig ausgerottet, um an ihre Brut ranzukommen. Diese tragen sie in ihren Bau um damit die eigene Brut zu mästen! Kommt Euch das nicht irgendwie aus der Welt der Menschen bekannt vor? Ich denke da an die Cints.

Aber es kommt noch viel schöner. Irgendwann ist die Königin nicht mehr fruchtbar und sondert nicht mehr das Ferment ab, das alle anderen ihr untertan gemacht haben und nun fallen alle anderen über sie her und vernichten sie. Dann fallen sie übereinander her und vernichten sich gegenseitig, nachdem sie vorher mit Genuss ihre Brut aufgefressen haben. Ein paar wenige Königinnen aus diesem nun vernichteten Staat sind derweil weggeflogen und gründen im nächsten Jahr wieder einen neuen Staat und das gleiche Theater geht von vorne los. Nun kam es plötzlich über mich, dass wir es nicht mit Heuschrecken zu tun haben, sondern mit räuberischen japanischen Riesenhornissen. Und zwar weil ich seit einiger Zeit beobachte, dass die Königin der Cints -der Clan mit dem roten Schild- nicht mehr das Ferment absondert, das sie alle untertan sein lässt- im übertragenen Sinne die allerheiligste Geldmacht der Welt, weil sie nämlich soviele Eigenbrut-nachwuchs Königinnen geschaffen hat, dass sie selbst keine Anziehungskraft mehr auf die anderen ausübt, weil die selbst inzwischen so fett geworden sind, dass sie alsbald die Königin fressen werden und sich dann gegenseitig!

Angefangen hat das vor etwa 10 Jahren, als plötzlich einige der neuen Königinnen mit ihren Zeitungsimperien gegen die alte Königin losgegangen sind und gegen sie gehetzt haben und sie mit Hedge Fonds und eigenständig ausgelösten Krisen wie der Asienkrise, fast an den Rand des Abgrunds ihrer Geldwirtschaft gebracht haben. So besteht immerhin noch Hoffnung, dass sie sich nun alle gegenseitig auffressen und damit aufhören zu existieren und sollte sich im darauf folgenden Zyklus ein neuer Hornissenstaat bilden wollen, wird es nur noch nötig sein, diesen gleich auszuräuchern, wie es Bienenzüchter in Japan machen, wenn sie einen entdecken.

Es besteht also noch Hoffnung für die Welt, denn ich bin überzeugt, diese Khasarennachfahren sind so eine Hornissenbrut! Lasst sie sich selbst ausrotten!
Sie werden es tun. Jede Wette. Und merken wir uns, dass wir hier sind, um zu lernen, uns geistig weiterzuentwickeln! Was gehen uns dann die abscheulichen Riten dieser Hornissen an? Eigentlich nichts.
Wir müssen nur von den zwei genannten Bienevölkern lernen, uns von ihnen nicht auffressen zu lassen. Punkt.

Auszug aus LB6 Nr.33 vom 17.7.2007

The Ace

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Juli 10, 2009

Die Geschichte von dem alten Haus und dem Geist!

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Sie handelt von einem jungen Mann, der auf die Reklame eines Maklers sich für ein altes Haus interessiert; ein schönes altes Haus, durchaus solide und ansehnlich, in einer guten Gegend. Aber er zieht noch einen Gutachter zu Rate, bevor er sich entscheidet und das hier ist ihr Gespräch:

„Sie wollen also dieses schöne alte Haus beziehen und wollen meinen Rat. Nun mein Herr, ist alles schön und gut; das Haus ist solide gebaut, ist noch in gutem Zustand, zeugt gar von guter Substanz, macht was her, hat einen schönen Garten, wo die Vögel in den Bäumen singen, hat eine gute Bibliothek mit Büchern und Wissen aus allen Zeiten, hat für den Winter eine solide Heizung, dass es gemütlich sich darin sitzen lässt, ohne zu frieren, hat große Fenster, von wo man in die ganze Welt blicken kann, stimmt alles. Und es stimmt sogar, dass frühere Bewohner in dieser Geborgenheit und Schönheit heranwuchsen und das Haus stark und frei verließen, geleitet vom guten Geist des Hauses, das mit einer bestimmten Magie ausgestattet gewesen sein soll, das seine Bewohner so stark und unabhängig machte, dass sie nie mehr zurückblicken mussten, wenn sie es verließen.

Alles wahr, alles schön und gut. Aber heute würde ich Ihnen abraten, in dieses Haus zu ziehen, wahrhaftig!“ „Weswegen denn, Herr Gutachter? Das alles ist doch sehr fein und schön?“ Der Gutachter runzelte die Stirn, machte ein gequältes und vielsagendes Gesicht, den Unglauben des Ratsuchenden vorausahnend und sagte etwas verkniffen: „Sie würden es mir ja doch nicht glauben!“ Der junge Interessent insistierte: „Was meinen Sie damit, ich würde es sowieso nicht glauben?“ Der Gutachter, arg in Verlegenheit geraten, die man ihm ansehen konnte, entgegnete -fast so aussichtslos dreinblickend, als sollte er jemandem das Universum erklären, der daran glaubte, in einer Glaskugel zu leben- mit hoffnungslosem Blick und resignierter Stimme, den Unglauben des Besuchers voraussetzend: „Es gibt ein Gespenst in diesem Haus!“ Schallendes Gelächter schlug ihm von dem jungen Herren entgegen und ein ungläubiger Ausdruck im Gesicht, zwischen dem der Neugier Sensationslüsterner, die den Unfug zu ihrer Unterhaltung lieben, und dem der Wissenden von heute, die solchen Spuk als Ausgeburt infantiler Phantasie betrachten und mitleidig lächeln, wenn wer sowas von sich gibt und voller Ernst behauptet.

Da war dieser Ausdruck des Unverständnisses, nicht über das Phänomen sondern über den Erzähler. Und so sagte er zum Gutachter: „Ich dachte, dass Gutachter vernünftige Personen sind, auf deren Urteil man sich verlassen kann,“ und mit leichtem Spott in der Stimme setzte er nach: „Aber fahren sie fort mit ihrer tollen Geschichte; erzählen sie mir von dem Gespenst. Wir lieben sie doch alle, diese Gespenstergeschichten!“ und wartete mit Spannung auf den Bericht. Der Gutachter verzog mitleidig das Gesicht und begann erneut: “ Lieber Junger Herr! Diese Geschichte ist wahr, so wahr, wie ich hier vor Ihnen stehe! Und sie ist furchtbar traurig dazu, und ängstigend. Dieses Gespenst, so sagt man sich, ist der Geist eines verlassenen Kindes, das immer glaubte, dass man es umbringen wollte, weil es das Gute in die Welt bringen wollte, und das Böse alles tat, es zu vernichten.

So wurde es vor seiner Geburt schon mit Abtreibungsversuchen drangsaliert, später mit Prügeln, zischenden Ohrfeigen, allen nur erdenklichen Demütigungen, mit Krieg und Hunger, Not und Schrecken aller Art und das Böse stahl ihm immer alle Freunde, so dass es immer alleine blieb. Es – gegen die ganze Welt. Als das Kind heranwuchs -ein schöner Junge versuchten verruchte Gestalten, ihn zu korrumpieren, wollten seine Schönheit und seinen Körper kaufen, verhöhnten ihn, weil er nicht käuflich war. Er baute eine eigene Welt um sich auf, die dieses Haus wurde und beschloss, seine Türen sollten jenen schönen Geistes offen stehen, die, wie er, niemanden hatten, und er beschloss, ihnen alles zu geben, dass sie stark und mutig in die Welt hinausgehen könnten, in seinem Sinne -vielleicht mit ihm- zu kämpfen für eine bessere Welt. Und wenn ihn der Hunger nach eigensüchtiger Liebe überkam, ging er zu dieser Uhr, mein Herr, die Uhr für Gut und Böse, und drückte das schwere Pendel, all seine Kraft dagegen stemmend, nach rechts, so dass der Zeiger wieder „Gut“ anzeigte.

Er steckte einen Stock dazwischen, weil er das schwere Pendel nicht dauernd halten konnte. Doch die Stöcke bogen sich und drohten zu zerbrechen und er musste immer neue holen und jedes Mal wieder mit seiner ganzen Kraft das Pendel stemmen, damit der Neue dazwischen passte. Die Stöcke waren aus Liebe, Tugend, Anstand, Glauben, Treue zu seinem Gott, Fürsorglichkeit, Angst vor Verlust, Selbstbetrug, Selbstverleugnung und gar dem Material, das einen selbst zu einem Gott macht, aber alle hielten auf Dauer dem Druck nicht stand, bogen sich und drohten zu brechen. Und neues Material war kaum zu finden. Und mit zunehmender Zeit, wurde er schwächer; aus einem geistigen Giganten wurde ein schwacher Wicht, ausgezehrt vom Verlassen werden. Denn seine Bewohner kamen, um sich zu stärken, nahmen alles brauchbare mit und gingen ohne das Haus auch nur noch eines Rückblickes zu würdigen. So wurde er ausgezehrt und schon fast böse. Und zuweilen zu schwach, das Pendel zu stemmen. Und wissen Sie mein Herr, wenn das Pendel zurückschlägt, schlägt es mindestens soweit zurück, wie man es vorher in die andere Richtung gedrückt hat. Er fürchtet sich davor; er will nicht auf die Seite „Böse“ geschleudert werden.

Also hat er sich vorgenommen, das so zu arrangieren, dass, wenn er es nicht mehr schafft, das Pendel aufzuhalten, es ihn spalten soll, auf halbem Wege, damit er nicht ins Böse fliegt.“ Na schön und gut, aber wieso sollte mich ein solcher Geist denn stören?“ Der Gutachter wurde sehr nachdenklich und sagte: „Sehen Sie mein junger Herr, dieser Geist liest täglich in den Zeitungen und sieht im Fernsehen, was mit anderen Kindern in der Welt geschieht. Er sieht sich selbst als solches Kind, er sieht in sich selbst das Böse fressen, sieht, dass er es nicht ändern kann und seitdem belästigt er seine Bewohner gar fürchterlich!“ „Wie meinen Sie das, er belästigt sie gar fürchterlich? Rasselt er mit Ketten oder mit solchem gemeinen Spuk, wie wir ihn aus Kinderbüchern kennen?“ „Oh nein!“ rief der Gutachter aus, „es ist viel schlimmer!“ Und dabei schauderte es ihn ganz fürchterlich, als er fortfuhr: „Dieser Geist ist besitzergreifend geworden. Nachts, wenn seine Bewohner schlafen, geht er in ihre Betten, gar in ihre Leiber, saugt alles aus ihnen raus; er saugt die Lebenssäfte aus ihren Geschlechtsteilen, leckt ihre Gedärme aus, und ihre Zungen sollen zuweilen morgens, wenn sie, ansonsten unbeschädigt aufgestanden- viel länger gewesen sein, als vorher, dass sie sie kaum wieder in ihren Mund geschoben bekamen, lange vor dem Spiegel zubrachten, ob sie auch wieder weit genug drin wären. Wenn solche des Nachts Kinder bekamen, ihnen Namen wie Idee oder Erfindung gaben, fraß dieser Geist sie sogleich auf, mit Haut und Haaren.

Wenn der Bewohner eine Frau da hatte, dann klopfte der Geist ganz un- verschämt an Wand und Tür und rief auf zur Unterhaltung, und wenn der Bewohner ihm antwortete, ihn zu beruhigen, gingen die besten Mädchen und dachten, der Bewohner spinnt, denn natürlich zeigte sich dieser rumorende Geist fast nie, und wenn, dann nackt, mit grinsendem Gesicht und machte seinen Spott mit ihnen. Wenn Besucher da waren, gab er ihnen Ideen ein, doch mal ihre Albernheit zu offenbaren und wenn sie es dann taten, zum allgemeinen Gelächter, spuckte er ihnen zu allem Überfluss noch in die Suppen, so dass alsbald der Bewohner dieses Hauses niemanden mehr hatte, der ihn besuchte, der ihn ernst nahm, der ihm glaubte. Denn natürlich liebte der Geist seine Bewohner, spielte ihnen nie selber Streiche, schmeichelte ihnen, beschenkte sie, gab ihnen seine Geborgenheit, dass sie bleiben mussten, und zeigte sich nur als untertäniger Servant, der seine Bewohner voller Hochachtung verehrte; das Auslutschen und Aussaugen tat er nur
nachts, in deren Träumen, die sie morgens vergessen hatten. So gingen diese Bewohner ganz beschwingt des Tages in die Welt hinaus und im Haus fing ein erbärmliches Geheule an. Sogar die Briefträger, die schon alle Hunde der Welt erlebt hatten, fürchteten sich, dem Briefkasten nahe zu treten.

Die Nachbarn schlossen ihre Fenster. Es war gar grauenhaft. Und wenn der Bewohner wieder kam, dann war das Heulen weg. Der Geist als Butler gab alsbald sein Stelldichein und machte den Bewohner fühlen, er lebe als König in einem Schloss! Dieser Geist hat seine Würde verloren, seine Stärke; es dauert einen. Und er ist gefährlich. Falls das Heulen nicht mehr aufhört und das Pendel ihn zu erschlagen droht, hat er überall – unauffindbar für jeden anderen- lange schon Löcher ins Fundament gebohrt, Dynamitstangen mit Zündern und Zündschnüren reingelegt, und er hat sich fest vorgenommen, sie alle zu zünden, wenn es nicht mehr geht, sich lieber zu zerreißen, als sich dem Teufel hinzugeben, als Opfer, als Verlierer, als Schwächling, als ganz einfach ein Arsch!“ Der junge Herr war sehr nachdenklich geworden und fragte: „Ja kann man diesem Geschöpf nicht irgendwie helfen?“

„Ich glaube kaum,“ entgegnete der Gutachter, „beim Gespenst von Canterville bedurfte es einer Jungfrau, die gelobte, ihn zum Mann zu nehmen, um diesen zu erlösen. Es fand sich gar eine, das Gespenst wurde kurz Fleisch, zerfiel alsdann zu Asche, war erlöst; die Jungfrau blieb nach dem Gesetz alleine. Scheidung war nicht vorgesehen. Die arme Jungfrau. Aber dieser Geist ist noch viel schlimmer; zu seiner Rettung bedürfte es eines schönen Helden, einer der lachen kann, ohne Lüge im Gesicht, der sich verweigert hat der Welt, indem er nicht Soldat sein wollte, der voller Jugend, Schönheit, Kraft, Gedankenreichtum ist, ganz für sich selbst. Wenn er das Pendel nicht mehr halten kann. Ich habe ihn belauscht. Das sind seine tief innen sitzenden Wünsche, die hält er ganz geheim, findet sie ganz gemein, wünscht sich den Tod deswegen. Ich hab ihn gestern Nacht belauscht. Weil ich mich auf das heutige Gespräch vorbereiten wollte. Er ist dabei, innerlich zu verbrennen, seit er Sie hier das erste Mal gesehen hat. Er betet zwei: Gott, gebe ihn mir – und, Gott schütze ihn vor mir. Er ist gespalten schon, ohne das Pendel von Gut und Böse. Es zerreißt ihn das Leben, das in ihm fehlt, und in ihm tobt. Alleingelassen, wie ein Kind. Oh nein mein Herr, Sie sehen edel und zukunftsträchtig aus; gehen Sie, vergessen Sie das Haus!“ Und nachdem er sich erholt hatte, denn seine Rede hatte ihn angestrengt, setzte er in die Nachdenklichkeit des jungen Herren nach: „Sehen Sie mein vornehmer junger Herr, Sie könnten einmal Vorbild für viele werden, schöne Kinder haben, die Welt was Gutes lehren. Sie sollten sich der Welt erhalten; da liegen unsere Aufgaben. Verderben Sie sich nicht in diesem Haus. Es sollte abgerissen werden, ja,das sollte es!“ Der junge Herr verabschiedete sich höflich, sah wehmütig zu dem schönen alten Haus und sagte sich, das muss ich mir sehr gut überlegen.

The Ace
21-9-1997

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