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Mai 22, 2009

Warum ich Schopenhauers Haupttheorie widerlegen musste.

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Zunächst einmal, weil sie absolut unlogisch ist, im Gegensatz zu Schopenhauers übrigem Werk, das wohl besser sein dürfte, als alle anderen! Und weil er selbst in seinem Teil Metaphysik völlig andere Theorien vertreten hat, nämlich seine ihm zueigenen logischen Gedanken. Warum also diese falsche Haupttheorie?
Dafür gibt es zwei Gründe:

1. War es damals Mode, weil man von den grässlichen Kirchen loskommen wollte, die sogenannte Seele völlig als unwissenschaftlichen Kram zu verbannen aus jeglicher Vernunfttheorie

2. Wollte man folglich alles wissenschaftlich begründen und beweisen können, um nicht als Idiot oder Spinner dazustehen. So wollte auch Schopenhauer als fortschrittlicher Philosoph gelten und machte als erstes den blödsinnigen Schritt, die Philosophie müsse als Wissenschaft Anerkennung finden, also müsse alles Unwissenschaftliche daraus verbannt werden. Das bedeutete aber, die Philosophie um ihre wichtigsten Themen überhaupt zu berauben, nämlich der Fragen nach dem woher, warum und wohin! Also das hatte folgende Gründe:

Als logische Gesetze gelten anerkanntermaßen die von Ursache und Wirkung und Raum und Zeit, wobei aber jene Fragen darin nicht beantwortbar wären, da sie alle im Infinitiven landen, also nicht greifbar beantwortet werden können. Folglich hätte jeder Versuch es dennoch zu tun als unwissenschaftlich gegolten, und man sich dabei der Lächerlichkeit jener Wissenschaftlichkeit ausgesetzt. Es ist absurd, dass sogar Schopenhauer in diese Falle reintappte, wohl eher aus Geltungsbedürfnis und Eitelkeit, als aus seiner sonst logischen Erkenntnisfähigkeit. Ich will das erklären. Fragen wir, wer uns erschaffen hat, und antworteten wir mit „Gott habe uns erschaffen“, müssten wir zwangsläufig fragen, „wer hat denn dann bitte schön Gott erschaffen“. Es ist ähnlich wie mit der russischen Puppe in der Puppe in der Puppe. Fragten wir, wann das angefangen habe, und setzten wir einen Zeitpunkt fest, müssten wir danach sofort fragen, und was war vorher, und vorher und vorher?

Warum bewegt sich was? Weil es jemand angestoßen hat? Wer hat jenes angestoßen? Und wer dieses? Wie bei den Güterwagen, die von einer Lok angeschoben wurden und jeder Wagen gibt den Stoß an den nächsten weiter, aber wer hat die Lok angestoßen? Oder anders, wir sind in einem Zimmer, das ist in einem Haus, das Haus ist in der Erdatmosphäre, diese ganze Sache ist im Weltraum und wodrin bitte schön befindet sich der Weltraum? Ist es wieder wie mit der russischen Puppe?

Ich will von niemandem irgendwelche Spitzfindigkeiten hören. Ich versuche nur, etwas logisch plausibel zu machen. Also, dass wir, als dreidimensionale Wesen uns nicht viel mehr als vielleicht noch die vierte Dimension vorstellen können, ist wohl der Grund unseres Unvermögens, für jene infinitiven Gesetzmäßigkeiten eine plausible Erklärung zu finden. Albert Einstein hat das zumindest in seiner Relativitätstheorie versucht mit dem Raum-Zeit Komplex, indem er annahm, dass in unglaublich langen Distanzen eben keine Parallelen mehr solche seien, sondern der Raum sich aufgrund der Gravitationsverhältnisse krümme, so dass sie letztlich wieder einen Kreis bildeten, eine Theorie, die bis heute nur deshalb Bestand hat, weil sie noch niemand widerlegt hat! Nur eines daran ist bewiesen, an dieser Relativitätstheorie, nämlich dass man, je schneller man sich bewegt, umso weniger Zeit dazu braucht; also mit Atomuhren und Flügen mit sehr hoher Geschwindigkeit wurde nachgewiesen, dass im Flugzeug weniger Zeit verstrich, als auf der Erde. Bei Lichtgeschwindigkeit soll die Zeit für die Reisenden stillstehen. Aber zurück zu Schopenhauer und der Philosophie.

Wenn man also diese Bereiche aus der Philosophie ausschließt, ist diese kastriert und zeugungsunfähig im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie führt nirgendwo hin. Sie beantwortet nicht nur die wichtigsten Fragen überhaupt nicht, sie darf es nicht einmal versuchen. Denkverbot also in der Philosophie, also wäre die Philosophie eigentlich tot! Schopenhauer hat nun also eine Krücke für die fehlende Seele und Ersatz für die verbotenen Fragen erfunden, was zum Teil sehr skurril ist. Aber dabei war er in bester Gesellschaft, denn er hatte seine Haupttheorie ja von Kant übernommen und diese weiterführen wollen, erklären wollen, und der Unsinn von Kant auf diesem Gebiet wird ja heute noch freudigst an den Universitäten als Herrschaftswissen zelebriert und gelehrt.

Kant hatte also die Theorie, dass wir nicht wirklich sehen, was wir zu sehen glauben, sondern dass wir uns das alles nur einbilden. Das habe ich extra überspitzt gesagt, weil es ein so horrender Unfug ist. Er meinte also, dass wir die Wirklichkeit garnicht erfassen könnten, weil wir auf das angewiesen seien, was uns unser innerer Bildschirm vorspiegele, was außer uns los sei. Und der sei beeinflusst von unseren Vorstellungen. Klar, da hätte er gut in unsere Psychologenzunft reingepasst, oder was Ron Hubbard gesagt haben mag über die verschiedenfarbigen Brillen unseres Unbewussten, die uns, je nach Brillenlage, alles rosa oder grau oder gar schwarz sehen lassen würde. Aber Kant hat den Blödsinn tatsächlich geglaubt, obwohl Zeitgenossen schon gewitzelt haben, dass der doch in einem Haus mit engen Fluren gelebt habe und deshalb öfters mit seiner dicken Frau zusammengestoßen sei und daher eigentlich selbst nicht daran hätte glauben dürfen, dass sie in Wahrheit nur eingebildet in seiner Vorstellung existierte. Schopenhauer hat nun diese Prämisse von Kant übernommen, und ganz streng und diktatorisch gesagt, wer daran zweifele, solle garnicht erst weiterlesen, da er eh zu dumm dazu sei- und hat so sein Hauptwerk Wille und Vorstellung genannt, wobei er mit einem Trick die Seele, die ja aus der Mode war, quasi wegretuschiert hat! Und genau da habe ich ihn dann widerlegt. Denn da sein Werk sehr umfangreich ist, und es ja mit Tinte und Feder geschrieben war, also sehr lange dauerte, hat er seine eigenen Widersprüche auch nicht mehr bemerken können. Diese will ich hier kurz anführen.

Abgesehen davon, dass die Idee, dass alles, was wir außerhalb von uns sehen, in Wahrheit garnicht existiert, absurd ist, außer wir säßen in einem Studio für virtuelle Realität, wo man uns den Film „Die Welt im 21. Jahrhundert“ vorführte und wir nun mit Kopfhelm und Sensorhandschuhen in diesem Spiel mitspielen würden, als wäre es real, also will ich es mal an einem Beispiel zeigen: Wenn wir im Krieg, sagen wir erster Weltkrieg, einen gegnerischen Soldaten mit dem Bajonett auf uns zurennen sehen, mit wütendem Blick und Mordlust im Ausdruck, und alles wäre doch nur Vorstellung, dann müsste es ja genügen, einfach die Augen zu schließen, und uns vorzustellen, der sei garnicht da. Das wird den aber nicht daran hindern, uns das Bajonett in den Wanst zu rammen und uns schnell aufzuschlitzen. Und warum sollten eigentlich die 6 Milliarden Bewohner dieser Welt, sich diese alle genauso vorstellen? Es ist einfach eine Absurdität, außer wir säßen tatsächlich in so einem Computersimulierten Spiel mit Namen „Welt im 21. Jahrhundert“. Aber meine Verletzungen und Schmerzen bei unglücklichen Umständen waren dafür viel zu real, als dass sie nur virtuell gewesen sein könnten. Und sollte das tatsächlich so ein Spiel sein, müsste man ihm für Wirklichkeitstreue eine Eins geben und für den Spielverlauf eine sechs für schlechten Geschmack. Zurück aber zu uns normalen, die nicht wie Vogel Strauß agieren, weil sie längst wissen, wie verdammt real die Welt ist. Schopenhauer musste nun einen Grund finden, wie man ohne eine Seele, denn die war ja quasi aus der Mode und verboten, wollte man sich nicht lächerlich machen, die Menschen all den Unfug treiben lässt, und das auch noch ohne einen Gott, denn jene Fragen waren ja unter wissenschaftlichen Bedingungen gegen die Spielregeln, weil sie infinitive Antworten als unwissenschaftlich verboten, da darauf keine wissenschaftlichen Antworten möglich waren. Da erschuf Schopenhauer den WILLEN!

Es war also der Wille, eine kosmische Kraft, die in allem ist und sich in jedem individuell auslebt! Und dieser Wille, der nun in allen menschlichen Wesen, Tieren, Pflanzen, und Steinen drinsteckt und sich dort auslebt, ist die allgegenwärtige schöpferische Kraft. Hallelujah! Nun erklärt er, wie Kant auch, dass unser Gehirnverstand, über die Bilder, die ihm durch die Augen in seiner Vorstellung gezeigt werden, dem tief im Unterbauch sitzenden Willen, Mitteilung über das draußen macht, und ihm auch gleich mehrere Vorschläge für die angesagte Verhaltensweise dazugibt, dass aber der tief unten sitzende Wille nun entscheidet, ob er das Gute oder das Schlechte machen wird, und das, je nach tierischer Triebfeder oder menschlicher Art dann ausführen lässt (durch die Glieder des Körpers).

Dass er auch noch dem Ameisenbär diesen Willen zubilligt, der, weil er ja zu den tief unten im Loch sitzenden Ameisen unbedingt hinunterreichen will sich deshalb eine lange Nase und eine noch längere Zunge wachsen lässt, sei nur am Rande, weil es so lustig ist erwähnt, denn natürlich müsste man sich fragen, wieso jener Nasenbär nicht gleich als Mensch zu leben gewollt habe, und was wohl ein Maulwurf wirklich wollte, dass er sich dauernd im Dunkeln herumtreibt, wo doch sogar alle Pflanzen sich durch die Erde nach oben kämpfen, um zum Licht zu kommen. Aber darauf will ich garnicht herumreiten. Schopenhauer hat sich mit zwei großen Widersprüchen selbst widerlegt:

1. Er sagt an einer Stelle, da jener Wille eher dem Tier in uns gleiche (wie das ‚Es‘ bei Freud), könne man wahre Kunst nur genießen, wenn der Wille schläft. Weil nämlich eine nackte Statue bei dem ‚Tier‘ nur stumpfe Geilheit hervorrufe, wobei die wahre Schönheit auf der Strecke bliebe. Und da habe ich ihn zuerst drangekriegt: Wer zum Teufel will denn wahre Kunst genießen, wenn der Wille, als einzige Instanz im Menschen, schläft? Wer will dann wollen????? (Achtung: Der Verstand will garnichts, ist nur Werkzeug, will nichts, sagt Schopenhauer. Also muss da sogar nach Schopenhauer noch was anderes sein. Der Geist?)

2. Er sagt an einer Stelle, dass es derselbe Weltwille sei, der in allem drin steckt. Aber er sagt an anderer Stelle, dass ein mieser Charakter sich nie ändern kann oder wird. Während ein Guter auch im Prinzip immer die guten Entscheidungen treffen wird. Wenn es aber in allen der gleiche Weltwille ist, der ihn antreibt, wieso ist der dann in einem ewig schlecht, im anderen aber immer gut? Das muss aber ein seltsamer Weltwille sein, der mal in einem gut und im anderen schlecht wäre, oder? Ist der vielleicht stark schizophren, dieser Weltwille? Oder ist die Idee einfach blödsinnig? Paradox ist sie auf alle Fälle, und logisch also schon garnicht!
Aber ich liebe Schopenhauer, weil er die ganzen blödsinnigen Philosophen, die nur der Staatsmacht dienten und sich auf Kosten der Menschen eine gute Zeit machten, entlarvt hat und der beste Soziologe und Psychologe seiner Zeit war, der mehr wusste als alle Anderen und es wagte, die Wahrheiten auch auszusprechen!

The Ace August 2003

Erstmals Veröffentlicht Mai 2009

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